Gerster

 
Rückschau Betriebsbesichtigung 
Firma Gerster AG  
4622 Egerkingen
 
 
Um 13.50 Uhr trafen sich 5 Mitglieder, 3 Gäste und 4 Lehrlinge zu diesem Anlass beim Empfang der Firma Gerster AG.
Hier wurden wir von Herrn K. Stalder aufs herzlichste begrüsst.
Im Sitzungszimmer  stellte er uns an Hand eines ganz besonderen Filmes die Firma sowie ihre Produkte vor. 1950 wurde die Firma in Gelterkinden gegründet und ist bis heute eine Familien AG geblieben, welche 150 Mitarbeiter auf 25000 m2 in Egerkingen beschäftigt.
Die Härterei Gerster AG ist führend in der technischen Wärmebehandlung von Produkten aus Stahl, Guss, Aluminium oder Buntmetall und die Ansprüche an deren Sicherheit, Zuverlässigkeit und Langlebigkeit sind mannigfaltig. Das umfassende Leistungskonzept von der kompetenten Beratung bis zum vielfältigen Verfahrensangebot bietet für jede Art von Wärmebehandlungsproblemen individuelle Lösungen. Wärmebehandelt werden kleinste Teile für die Uhren oder Augenchirurgie bis sehr grosse Werkstücke für Maschinen und Walzen usw. von mehreren Tonnen Gewicht, vom Einzelstück bis zur Millionenserien.
Die Gebiete sind unterteilt in das Randschichthärten, das Laserhärten, das Thermochemische Diffusionsverfahren, das Härtlöten sowie das Durchgreifend wirkende Verfahren.  
Anschliessend führte uns Herr Stalder durch die verschiedenen Abteilungen. Wir konnten verfolgen wie Zahnräder und Zahnstangen auf Vollautomatischen Anlagen induktionsgehärtet wurden. Ebenso bestaunten wir verschiedene Anlagen im Flammhärteverfahren. Die Wärmezufuhr erfolgt über spezielle Brenner, die Abschreckung wie beim Induktionshärten mit Wasser, Polymerlösung, Oel oder Druckluft. Dabei können Einhärtungstiefen von 40 mm erreicht werden. Bei der Laserhärtung wird beim Auftreffen des Strahls auf der Werkstückoberfläche Wärme erzeugt. Das Material wird dadurch örtlich schnell ( bis 1000°C/Sekunde ) erwärmt und bis zu einer Tiefe von ca.1.2 mm umgewandelt. Die Wärmeableitung ins Werkstückinnere bewirkt eine Selbstabschreckung.
Diverse Vakuumhärteanlagen mit Ueberdruckabschreckung stehen für das härten von mittel- und hochlegierten Werkzeugstählen, Warm- und Schnellarbeitsstählen sowie korrosionsbeständigen Stählen zur Verfügung. Unter Vakuum gehärtete Teile bleiben blank. Neben dem klassischen Gasnitrieren bei dem das Anreichern der Randschichten mit Stickstoff im Temperaturbereich von 480 bis 550°C in der Regel zwischen 12 und 96 h dauert, gibt es diverse ähnliche Verfahren.wie: 
das Oxinitrieren, bei welchem in die Ofenatmosphäre Sauerstoff zugeführt wird,
das Gasnitrocarburieren mittels Stickstoff und Kohlenstoff.  
das Mikroplus-Plasmanitrieren,das Pronox Verfahren; die Plasox-Behandlung.
Das Borieren bei 800-1200°C wird den Randschichten des Werkstückes Bor zugeführt.
Weitere Wärmebehandlungsverfahren sind die SolNit-A und die SolNit-M. Hier werden in den Randschichten korrosionsbeständiger Stähle bei Temperaturen von 1050°C -1150°C Stickstoff im Mischkristall gelöst und dann so rasch abgekühlt, dass ein Ausscheiden von Nitrieden unterbleibt.
Ein weiteres Standbein der Härterei Gerster ist das Hartlöten. Auch hier unter Vakuum, unter Schutzgas, Induktiv oder mit der Gasflamme.
Nach dem Betriebsrundgang durch diesen interessanten und vielseitigen Betrieb und ausgerüstet mit Prospekten machten wir uns auf den Heimweg.
 
Herzlichen Dank an die Firma GERSTER AG Egerkingen für das Besuchsrecht und Herrn K. Stalder  für die lehrreiche Führung.  
 
 E.Haas
 
 
 
 
 
Diese Bilder sind nicht von der Firma Gerster, da im Bertrieb das Fotografieren verboten ist.

   
 Induktionshärten  Zahnrad Randschichtgehärtet
   
 Härteprüfung nach Rockwell  Rundrichten nach Härtevorgang
   
 Flammhärten  Laserhärten

 

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