Goll-Orgelbau

Betriebsbesichtigung der Firma Goll Orgelbau AG           
Tribschenstrasse 30 6000 Luzern
 
Um 14.15 Uhr trafen sich 8 Mitglieder und 6 Gäste zu diesem Anlass beim Parkhaus Frohburg in Luzern. Nach einem kurzen Fussmarsch erreichten wir die Firma Goll.
Im Hof der Firma wurden wir von Herr Simon Hebeisen herzlich willkommen geheissen.  Er stellte uns die Firma und ihre Geschichte vor.
Die erfolgreiche Geschichte der heutigen Goll Orgelbau AG begann im Jahre 1868 als  Friedrich Goll das Unternehmen von Friedrich Haas einem renommierten Orgelbauer übernahm. Im Jahre 1971 wurde die Firma Goll von den Herren Schmitt und Grenacher weitergeführt. Nach dem Tode von Herrn Jakob Schmitt führen nun Beat Grenacher und Simon Hebeisen das Geschäft weiter.
Nach dieser Firmenvorstellung starteten wir zum Betriebsrundgang.
Die erste Abteilung war der Montagesaal wo die Orgeln vormontiert werden. Die Orgel, welche wir im Endstadion verfolgen konnten, geht nach einer Bauzeit von einem Jahr an die Musikhochschule nach Regensburg. Hier hatten wir einen Einblick in das komplexe Innenleben einer Orgel. Wir konnten verfolgen was beim Druck auf die Taste der Klaviatur, für eine Mechanik in Bewegung gebracht wird, um die richtige Pfeife zum klingen zu bringen. Diese Orgel hat 3 Manuale, das heisst 3 übereinander liegende Klaviaturen. Zusammen mit Pedalklaviatur bedienen sie die 50 Register (Orgelpfeifensätze). Alleine die Intonation dieser Orgel am Standort dauert 10 Wochen.
 Anschliessend besuchten wir die Schreinerei in welcher die Teile zur Orgel gefertigt werden unter anderem die Holzpfeifen und Gehäuseteile. Das Holz welches hier verarbeitet wird muss trocken und gut gelagert sein, damit die Qualität gewährleistet werden kann.
Im oberen Stockwerk werden die mechanischen Teile gefertigt. Das heisst kleine Holzteile werden mit dünnen Metallstangen zusammengebaut, welche im Innern der Orgel die richtigen Pfeifen zum klingen bringen. Dazu gehören auch Holzgelenke welche die Kraft in eine andere Richtung umlenken.
Im Anschluss konnten wir sehen wie das Innere einer Windlade aussieht. Auf den Windladen stehen dann die Orgelpfeifen. Der Standort der Löcher der Windladen wird mittels einer Transparentzeichnung angezeichnet und anschliessend gebohrt.
Als letzte Abteilung besuchten wir die Zinnpfeifenmacherei. Hier werden die Bleche welche aus einer Legierung von Zinn und Blei sind zugeschnitten, gerollt und anschliessend gelötet.
Mit Recht gehört die Firma Goll zu den besten Orgelbaubetrieben in Europa. Wird doch auf dieser Orgel die nach Regensburg geht im Tag bis zu 12 Stunden gespielt. 
Im Nahmen des KMTB möchten wir der Firma Goll recht herzlich Danken für das Gastrecht. Ebenfalls herzlichen Dank an Herrn Simon Hebeisen für die sehr kompetente Führung durch den Betrieb.
E.Haas  
  

 

 
Simon Hebeisen zeigt uns den Berieb das Manual in Arbeit
   
Holzgelenke für die Umlenkung vom Zinnblech zur Pfeife
   
 Der Pfeifenmacher  Liebfrauenkirche Hamm DE
 Grosse Konzertorgel im KKL von Goll- Orgelbau Luzern