TRIAG

 
 
Besuch des KMTB am 27.3.2013 bei der Triag
 
Um 13.30 fanden sich 6 Personen bei der Triag zur Betriebsbesichtigung ein. Aus dem Aargau ist man später zu uns gestossen, auf die unabgemeldeten Neuzugänge aus dem Luzerner Hinterland haben wir nicht länger als 20min gewartet. Gegen 14.00 Uhr ging es dann zu Siebt richtig los und zwar Richtung Unterägeri um die Herstellung der tripoxy Mineralgusstürme aus der Nähe zu betrachten.
 
Tripoxy Mineralguss
Unser Spezialist Herr Patrick Hodel hat div. Fragen zu den Türmen beantwortet. Gestaunt hat man auch wie viel Arbeit in so einem einzelnen Turm steckt. Diese kommen nicht aus einem Industrieautomaten am industriellen Laufmeter sondern werden einzeln aus einer Form gegossen, welche für jeden Turmtyp zusammengestellt und aufgebaut wird. Nach dem Giessen und Ausschalen der Türme werden diese von Hand auf Giesslunker und –Blasen untersucht. Allfällige Stellen werden bewusst aufgestochen und beurteilt, ab einer bestimmten Grösse nachträglich mit Mineralguss ausgebessert. So kommt der rohe Turm von der Giesserei in die mechanische Fertigung nach Allenwinden. Diesen Weg haben wir nach einer schon fast theatralischen Aufführung unseres Nachbarn auch unternommen und sind zurück nach Allenwinden gefahren.
 
Besichtigung Fertigung der Spannsysteme
Dort ging es zur Besichtigung durch die Triag im Erdgeschoss. Da die Triag zu den mitunter grössten Lehrlingsausbildnern von Polymechanikern im Kanton Zug gehört, konnte man die Integration der Lehrlinge in den Berufsalltag sehen und somit auch, dass bereits 3. Lehrjahr Auszubildende die verantwortungsvolle Arbeit an einem OKK horizontal Bearbeitungszentrum übertragen bekommen haben. Natürlich nicht ohne zuvor auch intern eine konventionelle Ausbildung im Bereich Bohren, Drehen und Fräsen und den externen Grundkurs genossen zu haben. Seit es Triag compactCLAMP und powerCLAMP gibt, braucht es den klassischen Schraubstock nicht mehr, sondern die Lehrlinge werden vom ersten Arbeitstag an gewöhnt mit dem Modularschraubstock zu arbeiten und diesen praxisgerecht und flexibel anzuwenden.
 
Interessant war es zu sehen, dass wirklich 100% des Triag Produkts im Hause gefertigt wird. Das grosse Matsuura horizontal Bearbeitungszentrum mit dem Fastems-System hat gerade so in den Raum gepasst. Angestrebt wird eine 24/7 Fertigung für wiederkehrende Teile. Da aber auch individuelle kundenspezifische Arbeiten und Anpassungen auf dieser Maschine gefertigt werden ist dieses Ziel und lebendige Triag-Vision noch zu verwirklichen.
 
Im Einsatz waren hauseigene tripoxy Mineralgusstürme und Triag Spannsysteme zu sehen. Weiter konnte auch eine Quaser mit angebundener Indumatik Automation mit 4. Achse gesehen werden. Diese ist mit dem im Verkaufsprogramm von Triag enthaltenen OPP Nullpunktsystem ausgerüstet und wird mit kleinen Paletten, wiederum bestückt mit Triag Elementen, beschickt. Spätestens dann wurde jedem klar: Triag verkauft nicht nur Triag, sondern lebt von Grund auf Triag und fertigt alle Komponenten auf betriebseigenen Spannmitteln.
 
Noch immer gilt das firmeninterne Credo, dass wenn ein Polymechaniker das Gefühl hat, er bräuchte einen Schraubstock oder ein anderes Triag fremdes Spannmittel, dann muss er den Beat Baumgartner, unseren Chef und Verantwortlicher für die Fertigung, beiziehen. Solche Situationen werden konsequent genutzt um unsere Spannsysteme weiter zu entwickeln oder die richtige Anwendung weiter zu erlernen und zu vertiefen. Nebenbei sei hier nur nochmals erwähnt, dass es Mitbewerber auf dem Markt gibt, welche ihre eigenen Mehrfachspannsysteme auf Triag Spannsystemen fertigen. Das sagt irgendwie alles und man sieht auch, dass wir auf unserem Selbstvertrauen in unsere Systeme und deren Qualität aufbauen.
 
Präsentation Geschichte des Modular- und Mehrfachspannens / Spannsysteme
Speziell für den Besuch des KMTB hat Martin Röthlisberger in einer Präsentation dann ein paar Bilder von Exponaten aus dem hausinternen Mehrfach- und Modularspannmuseum zusammengestellt. Diese zeigten die Entwicklung dieser Systeme von ca. 1992 bis heute an verschiedenen Studien und einfachen Aufbauten auf. Auch „das erste Triag“ konnte bestaunt werden und alle gezeigten Produkte konnten auch in Natura nach der Präsentation besichtigt werden. Da Triag nach Nikki und praktisch zeitgleich mit Evard angefangen hat solche Modular Spannsysteme auf dem Markt zu entwickeln, weiss man jetzt, dass Triag auf dem Weltmarkt mit zu den Pionieren in dieser Kategorie der Spannsysteme gehört und somit auf einen tiefen und breiten Erfahrungsschatz zurückgreifen kann.
 
Die Präsentation zeigte auch die Familie der verschiedenen Spannsysteme und schloss mit einem eindrücklichen Berechnungsbeispiel einer Anwendung des powerCLAMP’s ab.
 
Verkauf / Logistik / Werbematerial
Durch das viele Reden bekam der Präsentations-Redner (Martin) Durst und führte die interessierten Berufskollegen zuerst noch 2 Stockwerke höher durch die Büro- und Logistikräumlichkeiten der Triag, bevor man beim leckeren Apéro Halt machen, den in der Zwischenzeit entstandenen Durst löschen und auch seinen Magen gütlich tun konnte. Nicht nur das Lager der Spannsysteme Einzelkomponenten und das Lager der Zerspanungshandelswaren sowie Verkaufsarbeitsplätze und die Konstruktion haben interessanten Einblick in die Firma Triag geboten, sondern auch unsere firmeineigene (Klein-) Druckerei. Mit dieser ist die Triag in der Lage die eigenen Kataloge und andere Präsentationsmittel selbst und kurzfristig herzustellen. Auch Layout usw. werden durch einen firmeninternen Grafiker unter Berücksichtigung der vom Verkauf zugetragenen Daten erarbeitet und ausgeführt. Jeder Triag Katalog, ein richtiges Triag-Team Erzeugnis! Und zu guter Letzt, werden diese grafisch-literarischen Erzeugnisse auch selbst geklebt, gebunden und gelocht. So erreicht die Triag einen möglichst hohen Eigenfertigungsgrad und kann möglichst viel Wertschöpfung im eigenen Hause erarbeiten, dies eine gute Hilfe um mit einem 100% Schweizer Produkt auf dem hart umkämpften internationalen Markt bis heute zu bestehen.
 
Gewindeplattenherstellung
Nach dem allseits mundenden und gerühmten Apéro gab es dann wieder ganz unten im Keller ein ganz anderes Schmankerl zu geniessen. Die interessierten KMTB’ler und KMTB’lerinnen bzw. Gäste wurden quasi beim Besuch in der Triag richtig mit kulinarischen und technischen Leckerbissen verwöhnt: Die Besichtigung der firmeninternen Herstellung der Gewindeplatten und die dafür notwendige Galvanik zur Diamant-Beschichtung der Profilschleifscheiben konnten aus nächster Nähe besichtigt werden. Der Ruedi Elsener, unser Schleifmeister im Keller, gab zuerst Einblick in den Herstellungsprozess und der Beschichtung des Diamant-Nickel Aufzugs auf die Gewinde-Profil-Schleifscheibe, dann dufte auch die Herstellung der Platten und die selbst gefertigten und selbst beschichteten Schleifscheiben unter Span betrachtet werden. Spätestens jetzt war das Interesse der Berufskollegen nach diesem Impuls nachhaltig und tiefgründig geweckt und unser Schleifmeister gab direkt Antwort auf die rege und kaum zu versiegenden Fragen im Bezug zur Herstellung der Triag Gewindeplatten.
 
Mit einiger Mühe konnte ich die Gewinde-Platten-Neugierigen später dann doch noch dazu bewegen wieder in den Triag Ausstellungsraum zu schreiten. Auf dem Weg dorthin konnte man auch die Halbfabrikate und das Lager der tripoxy Mineralgusstürme betrachten. Der Besuch wurde dann im hauseigenen Vorführraum nach der Besichtigung aller Spannsysteme und ausgiebiger Fachsimpelei beendet und die Besucher fanden Ihren Weg nach Hause. Natürlich nicht ohne auch ein Klangbeispiel aus unserer geheimen und daher weiter unerwähnten Entwicklung genossen zu haben.
 
Alles in Allem für die Firma Triag und mich, und ich hoffe auch für Euch, ein sehr gelungener und für die Besucher interessanter Einblick in einen schweizerischen Betrieb, der mit seinen 100% Schweizer Produkten seit nun über zwei Jahrzehnten erfolgreich aus dem (violetten) Herzen der Schweiz auf dem Weltmarkt besteht.
 
Es freut die Firma Triag sehr, dass die Besichtigung durch den KMTB zahlreich besucht worden ist und wir unseren Betrieb den Mitgliedern und der Gästin vom KMTB von Innen zeigen durften. Mir persönlich hat es Spass gemacht den eigenen Verein durch unsere Firma zu führen und diesen hoffentlich erfolgreich und interessant zu präsentieren. Es hätte noch einige Details näher zu betrachten gegeben, jedoch habe ich euch, - , trotz Zeit kurz, - , mit einem guten Gefühl entlassen und danke Euch persönlich und im Namen der Firma für Euer Interesse, Eure Anwesenheit und Eure Aufmerksamkeit!
 
Das persönliche Feed-back unseres Vereinspräsidenten Thomas Häusler bestätigt die positive Präsentation unserer Firma und ich danke an dieser Stelle dafür. Da ich die Firma präsentiert habe und zugleich auch den Bericht schreibe, tut mir und der Firma diese Bestätigung gut, danke!
 
Im Namen des KMTB und der Firma Triag Allenwinden
 
Martin Röthlisberger